Stets und ständig auf der Suche nach immer neuen Kuschelhöhlen
schleichen unsere vierbeinigen Hausgenossen leise durch die Wohnung.
Dabei entdecken sie die ungewöhnlichsten Schlupfwinkel. Ganz besonders
gemütlich ist es dort, wo es ruhig, dunkel und warm ist.
„Ahhh……,das sieht gut aus.“ Mal reinschauen. „Hmmm…, riecht wie das
geliebte zweibeinige Wesen, welches viel zu wenig zu Hause ist. Und wenn
doch, dann immerzu schwer beschäftigt.“
Ruckzuck hat sich unser Kuschellöwe zwischen unseren getragenen T-Shirts
niedergelassen. Die Trommel der Waschmaschine ist das ideale
Schlafplätzchen. Leise schnurrend und tief den Duft unserer getragenen
Wäsche inhalierend, schwebt das Kätzchen seicht in das Land der Träume
hinüber.
„Hoppla , was ist das denn? Ach wie lieb von meinem Menschen, jetzt
deckt er mich noch zu. Hey, wart mal, das reicht doch! Hallo, ich seh ja
gar nichts mehr.„
Ein Wäschestück nach dem anderen wird in die Waschmaschine gestopft.
Unser Vierbeiner wundert sich zwar über unser Handeln, aber er hat
keine Angst. Schließlich würden wir ihm ja nie etwas Schlimmes antun.
Oft genug haben wir ihm schließlich bei unseren zahlreichen
Kuschelstunden ins Ohr geflüstert, wie sehr wir ihn lieben.
Ohne Argwohn lehnt sich unser Kätzchen entspannt zurück, um weiter zu
träumen. „Was ist das für ein Rauschen? Igitt, ich bekomme ja ganz nasse
Pfötchen. Jetzt dreht sich auch noch alles. Was ist hier los?“
Und während wir uns schon längst wieder anderen lästigen Hausarbeiten
zugewandt haben, kämpft unser heißgeliebter Stubentiger um sein Leben
Wie die Fangarme einer riesigen Krake umschlingen die immer nasser
werdenden Wäschestücke seinen kleinen Körper. Er wird hin und her
geworfen. Oben ist unten und unten ist oben. Immer schneller und
schneller wird das Drehen. Die scharfe Seifenlauge verätzt die
Schleimhäute seiner treuen grünen Äuglein.
Durch die stetigen rotierenden Bewegungen verliert unser Katerchen
endlich sein Bewusstsein. Und das ist gut so. Er wird nun nicht mehr
spüren, wie die Bläschen in seiner Lunge platzen. Er wird nicht mehr
spüren, wie sein Köpfchen immer und immer wieder hart gegen die Wände
der Wäschetrommel schlägt. Er wird nicht mehr spüren, wie sein Körper,
einst umgeben von einem flauschigen Fell, von siedend heißem Wasser
umspült wird.
Während dessen köchelt in der Küche bereits das Fleisch für`s
Mittagessen vor sich hin .
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Solveig Wolf |